Der weite Talkessel von Sóller ist bekannt für seinen Reichtum an Orangenbäumen. Kaum ein Garten, in dem man keine orange Frucht hängen sieht, ein toller Anblick und je nach Jahreszeit auch ein toller Geruch. Die Wanderung führt vom umtriebigen und für seine historische Straßenbahn bekannten Sóller zunächst steil nach oben zu einer etwas eigenwilligen, im Stil des Modernisme gehaltenen, Kapelle mit Blick auf Stadt, Tal und Tramuntana. Von dort geht es ins nicht weniger bekannte Fornalutx, was häufig als Spaniens schönstes Dorf bezeichnet wird. Nach einem Bummel durch die „pittoresken“ Gassen geht es über den Berg zurück.
Kurzinfo:
- Parkplatz: Möglichkeit 1: Fornalutx (Carrer Albona-Colom), im oberen Bereich kostenfrei, Möglichkeit 2: Sóller, in der Nähe des Botanischen Gartens (jardí botànic). Beides war diesmal bereits in der Vorsaison mehr als gut belegt
- Länge: 14,6km
- Dauer: 4,5-5h
- Höhenunterschied: 500m
- Wegmarkierung: teilweise GR221
- Caches ohne Umweg: Virtual Tren de Sóller – Virtual Reward 4.0, Tradis Sóller #2 – Ferrocarril de Soller, Soller #8 – Rentadors de Biniaraix, Multi Sa Capelleta, Earthcache Don Pedro, AdventureLab in Fornalutx
Da Fornalutx ja gerne mal überlaufen ist, entschieden wir uns für einen Parkplatz in Sóller, an der Straße nach Port de Sóller. War allerdings nur bedingt besser, selbst in der Vorsaison Ende April waren die Parkflächen gut gefüllt.
Von dort ging es zunächst auf den zentralen Platz der Stadt mit Kirche, Jugendstil-Bank und der historischen Straßenbahn. Durch die Einkaufsstraße führt einen neuen der GR221 langsam aus der Stadt hinaus. Über die Carrer de la Victoria de l’11 Maig und Avinguda d’Astúries folgt man den Wanderschildern Richtung Binibassi. An einer Wanderkarte tauchen auch die ersten Holzwegweiser nach Fornalutx auf. Ist man schließlich in den camí de s’Ermita abgebogen, steht man nach 50m vor der Wahl. Ein Holzschild weist links in den camí de sa Capellata. Ein schmaler, felsiger und geschlängelter Weg führt steil nach oben zu einer kleinen und etwas skurrilen, leider zumeist auch verschlossenen, Kapelle. Gute 100 Höhenmeter muss man für die Sackgasse investieren, im Hochsommer würde ich davon abraten. Dafür gibt’s aber immerhin den Multicache und etwas Ausblick ins Tal.
Im Anschluss geht es den selben Weg wieder nach unten zum camí de s’Ermita. Weiter geht’s mit dem GR221 gen Binibassí, vorbei an Orangen- und Zitronenplantagen. Hier und da gibt es gegen kleines Geld auch die ein oder andere Orange als Wegzehrung. Hat man den kleinen Weiler erreicht, zweigt der Wanderweg nach links ab. Es folgt ein zunächst noch gepflasterter, dann felsiger Pfad, der langsam aber bestimmt nach oben führt. Es bietet sich der ein oder andere Blick auf die Berge und ins Tal während man durch schattigen Wald wandert. Kurz vor Fornalutx geht es dann wieder in landwirtschaftlich genutzte Flächen über, für Mallorca typische Terrassenfelder vorwiegend mit Olivenbäumen, aber auch Steineichen und natürlich Zitrusbäume.
Vom Friedhof aus kann man schließlich den ersten Blick auf Spaniens schönstes Dorf werfen. Es lohnt sich, nicht den direkten Weg durchs Dorf zu nehmen, sondern sich noch die ein oder andere Gasse anzusehen, lässt sich ja auch gut mit dem Lab verbinden. In nordöstlicher Richtung, parallel zur Hauptstraße, geht es dann weiter. Die Straße zweigt nach rechts unten ab, vorbei am kleinen Rathaus, über den Bach und windet sich nun in Serpentinen stetig nach oben. Der Wanderweg ist mit Holzpflöcken markiert und kürzt die ein oder andere Kurve auch mal ab. Es geht wieder vorbei an alten Olivenbaumhainen und nachdem man den höchsten Punkt erreicht hat, mit Blick aufs Tal von Sóller nach unten. Wieder folgt man den Serpentinen, langsam wechseln die Olivenbäume zu Orangenbäumen und man erreicht schließlich das kleine Dorf Biniaraix, ähnlich heimelig wie Fornalutx, die Bodega am kleinen Dorfplatz empfiehlt sich dabei für eine späte Pause.
Der Rückweg ist schnell erklärt: eigentlich geht’s immer gerade aus. Die Grenze zu Sóller ist fließend und man bleibt in bebautem Gebiet. Der Bach wechselt von links nach rechts, trotz der Nähe zur Stadt passiert man immer wieder große Mengen Orangenbäume. Schließlich kommt man wieder in der dichtbebauten Einkaufsstraße an, die man bereits vom Beginn der Tour kennt, noch wenige Meter und man steht am Marktplatz.