Parc natural de la Peninsula de Llevant

Eine lange, anstrengende aber auch beeindruckende Wanderung auf der Halbinsel Llevant in der Nähe von Artà. Ausdauer und Verpflegung sind ein Muss, dafür gibt es dann Natur pur.


Kurzinfo:

  • Parkplatz: Am Infozentrum des Naturparks. Anfahrt über Artà und die MA-3333, Hinweisschilder „Parc Natural“
  • Länge: 19km
  • Dauer: 5-6h
  • Höhenunterschied: 690m
  • Wegmarkierung: siehe Hinweistafel am Parkplatz. Mischung aus „3“ bzw GR222, „5“, „7“, „2“ und „1“
  • Caches ohne Umweg: Multi Campament dels Soldats, Tradis S’Esquena Llarga, wall fragments, Puig d’en Pelegrí, Coll des Verger und Ca’n Ros. Mit dem ein oder anderen Abstecher ist auch mehr Beifang drin.

Nachdem man die Mallorca-typische Zufahrtsstraße (schmal, kurvig, etwas rumpelig) hinter sich gebracht hat, steht man auf dem großzügigen Parkplatz unterhalb des Infozentrums. Auf der Tafel an der Zufahrt kann man sich die Tourvorschläge anschauen und nach Lust und Laune kombinieren. Etwas seltsam ist die fehlende Verbindung zwischen 5/6 und 7, aber es gibt einen (bisher?) unmarkierten, gut begehbaren Weg vom Strand nach oben.

Vom Parkplatz geht man zunächst zum Infozentrum und von dort auf der Straße Richtung Campament dels Soldats, die Reste eines Internierungslager aus der Franko-Zeit. Nach einem Kilometer verläuft ein Wanderpfad zunächst noch parallel zum Fahrweg und schließlich allein zum Lostplace. Diesen verlässt man in Nordwestlicher Richtung, passiert das Tor und hält sich im Folgenden dann links, immer an der Mauer entlang. Mit tollem Ausblick folgt man dem steinigen Pfad, der sich im hohen Gras mal besser, mal schlechter erkennen lässt. Schließlich trifft man wieder auf die Straße, überquert diese und folgt weiter dem GR222, der sich nahe der Schotterpiste einen eigenen Weg sucht, bevor sich beide endgültig vereinen.
Mit Blick auf die Sendeanlage geht es in weitläufigen Kurven weiter aufwärts bis schließlich Wanderweg „5“ nach rechts abbiegt. Mit gutem Blick auf Meer und Küste geht es, vorbei an freilaufenden Schafen, zum Refugi dels Oguers, welches man von oben schon früh sehen kann, vorher aber noch ein steilerer Abstieg bevorsteht. Von dort ist es nicht mehr weit zum Strand und zum Refugi de s’Arenalet d’Albarca. Beide Hütten sind nicht bewirtschaftet und dienen, nach vorheriger Anmeldung, als Übernachtungsmöglichkeit für Fernwanderer auf dem GR222. Tische & Bänke für eine Rast sind aber natürlich vorhanden.
Beeindruckt hat mich der kurze Abschnitt wenige hundert Meter vor der zweiten Hütte. Man hört und riecht schon das Meer, steht aber plötzlich mitten im Wald, die Bäume voller Vögel. Etwas weniger als die Hälfte hat man nun geschafft, der Platz ist perfekt für eine kleine Rast mit Blick auf Strand und Meer, je nach Jahreszeit kann man natürlich auch Baden gehen.
Der Weg geht weiter am Strand entlang, vorerst ohne Markierung, zur benachbarten Bucht und verläuft oberhalb des Strands dann in südliche Richtung zum Wald. Nach Querung des (trockenen) Bachtals führt der Weg nun wieder nach oben. In einer Spitzkehre stehen die Mauerreste einer alten Schäferhütte, hier lohnen sich die wenigen Schritte nach vorne, um noch mal den Ausblick zu genießen bevor es wieder in den felsigen Teil des Nationalparks geht. Tendenziell geht es den restlichen Teil der Wanderung nun bergauf, was vor allem bei höheren Temperaturen durchaus anstrengend werden kann, schattige Abschnitte werden im weiteren Verlauf immer seltener.
Hinter jeder Biegung bieten sich neue Aus- und Einblicke in eine alte Kulturlandschaft mit knorrigen Bäumen, trockenen Bachtälern und steinigen Feldern. Unvermittelt trifft man wieder auf eine Wegmarkierung (7), der man Richtung Refugi de s’Alzina folgt, kurz vorher aber, etwas schlecht markiert, auf die „2“ Richtung es Verger wechselt. Es folgt ein weiterer, langgezogener Anstieg zum alten Bauernhof, teilweise schnurgerade läuft man auf die Gebäude zu, die gefühlt nicht näher kommen wollen. Dort angekommen hat man es aber fast geschafft, ein letzter Anstieg und es geht mit Blick aufs Naturparkzentrum, zwischen bestellten Feldern hindurch, mit der „1“ zum Parkplatz.